Zwischen Gnomenstieg und Schiebockmühle
13.03.2014
Bei strahlendem Sonnenschein fahre ich vom Postplatz mit der Buslinie 94 bis Cossebaude. Etwa jeder zweite Bus fährt auch bis Niederwartha, doch ich wollte nicht kostbare 20 Minuten verschwenden.
Der alte Dorfkern von Vordercossebaude ist wunderschön hergerichtet und die einzelnenen Sehenswürdigkeiten mit Informationstafeln geschmückt - nur eine Toilette für die Wanderer hat man leider vergessen.
An der Brücke über den Lotzebach beginnt der Gnomenstieg, ein beliebter Wanderweg hinauf nach Oberwartha, doch mein Weg führt mich heute weiter am Bach (und an der Eisenbahnlinie) entlang nach Niederwartha. Die Büsche am Weg werden bald blühen.
Gleich hinter dem Stadtpark von Cossebaude (vom Hangweg aus hat man einen schönen Blick über das untere Staubecken des Pumpspeicherwerks auf die Weinhänge der Lößnitz) beginnt der Amselgrund. Hier steht auch endlich das Dixi-Häuschen. Der Weg führt steil bergauf durch den noch kahlen Buchenwald bis zu den Gärten von Oberwartha, in denen Schneeglöckchen und Krokusse blühen.
Nach Überquerung der ruhigen Vorstadtstraße gelange ich auf den Poetenweg, der zunächst unter den Rohren des Pumpspeicherwerks hindurchführt. Jemand hat den Weg dankenswerterweise in der ganzen Länge von Laub befreit und auch sonst wunderbar instand gehalten (ein älterer Herr, den ich treffe, erzählt mir, dass hier ABM-Kräfte im Einsatz waren).
Der Weg führt am steilen Abhang entlang bis zur Gertrudenquelle, wo eine Bank zum Rasten einlädt. Hier steht auch der Arndt-Gedenkstein. Weiter geht es (nur wenige Schritte) zum historischen Steinbruch und zu den Fünf Brüdern, einer Gruppe von Edelkastanien mit einem gepflegten Rastplatz und einem kleinen Tümpel.
Der Wegweiser leitet mich weiter nach Weistropp, das ich aber heute nicht besuchen will - geradeaus am Friedhof vorbei geht es die ruhige Landstraße entlang Richtung Kleinschönberg. Früher standen hier Kirschbäume, davon sind leider nicht viele übriggeblieben.
Kurz vor Kleinschönberg, im Prinzbachtal, steht noch einmal eine Bank und eine Menge Wegweiser. Von zwei Radfahrerinnen erfahre ich, dass die Neudeckmühle nur noch am Wochenende geöffnet ist. Ich solle nach Gauernitz gehen, empfehlen sie, dort sei ein guter Bäcker. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und spaziere die gemütliche Landstraße durch das Prinzbachtal hinunter, vorbei an einem neu angelegte Weinberg und an den traurigen, aber romantischen Resten der alten Schiebockmühle.
Das letzte Stück der Landstraße nach Constappel gehört zur "Meissner 8", dem "Kernstück des linkselbischen Radwegenetzes im Landkreis Meißen", wie auf der Informationstafel zu lesen ist.
Unten in Constappel wird die Kirche von außen, der Friedhof aber von innen besichtigt, wo interessante Grabmale stehen, so für Emil Hermann Nacke (1843 - 1933) den Erbauer des ersten sächsischen Automobils (1900 in Kötitz).
Der "müde Wandersmann" hat heute ebenfalls geschlossen, doch unten an der Straße gibt es einen Imbiss mit preiswerten, leckeren Gerichten und KAFFEE. Und in der Woche fährt der Bus jede Stunde zurück nach Cossebaude. Am Wochenende muss man ihn mindestens eine Stunde vorher telefonisch bestellen.
Bücher von Freunden
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