Glückshühner und Glückskatzen an der Wesenitz
05.05.2012
Die Fahrt nach Großharthau ist recht teuer, weil der Bahnhof außerhalb des VVO-Gebietes liegt. Doch es lohnt sich! Gleich am Bahnhof kreuzen wir den Sächsischen Jakobsweg und den Oberlausitzer Wanderstiefel, die beide in Richtung Schloss weisen. Doch heute wollen wir ein wenig abkürzen und gehen geradeaus, weg vom Bahnhof. Nach wenigen Metern sind wir im Wald und sehen die gelb leuchtenden Blüten der Wesenitzblume (Röderblume, Schlitzblättriger Sonnenhut, Rudbeckia laciniata oder auch Oohangousou). Dann erreichen wir das Wiesental, in dem das Flüßchen, von Weiden gesäumt, dahinfließt. Weiter geht es übers Feld zur Brücke von Bühlau, vorbei an der Residenz Wesenitzmühle, die 1494 erstmals erwähnt wurde. Das jetzige Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1904 und wurde sehr schön saniert. "Eier von glücklichen Hühnern" verspricht ein Plakat an der Bushaltestelle Bühlau - Abzweig Schmiedefeld. Nun geht es nach rechts und die ruhige Straße an der Wesenitz entlang, die ehemalige Arnikamühle ist nicht beschildert, doch eine Ortskundige verrät den Namen.
Schmiedefeld empfangt uns mit einem kleinen Chemiebetrieb, der aber nicht weiter stört, der kleine Rastplatz im Schatten kann ohne Geruchsbelästigung genossen werden. Ein Schild zeigt zum Waldhaus, das nur am Wochenende geöffnet ist, und zur Buschmühle, die gar nicht mehr als Einkehr existiert, wie schade! Zunächst aber müssen wir ein Stück den Hang hinauf um den "Hunde-Erlebnispark" zu umgehen. Nun folgt ein romantischer Waldweg durch das Tal - von oben schauen wir auf einen echten Goldwäscher und dann kommen uns einige Kinder auf Ponys entgegen. Man glaubt sich in die Rocky Mountains versetzt! Dann geht es weiter an der Wesenitz entlang zur alten Stadtmühle, auch Jockelmühle genannt, eine Zeitlang Pappenfabrik, wo die Glückskatzen wohnen. Als wir aus dem Wald treten, sehen wir die Burg Stolpen vor uns liegen, doch es ist noch ein ganzes Stück Weg bis dorthin. Die Apfelbäume blühen am Weg.
In Stolpen liegt eine Herberge für die Pilger auf dem Sächsischen Jakobsweg: die Locanda al Castello, nahe der Kirche, Dresdner Str. 32, Tel. 035973 / 29349.
Bücher von Freunden
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Die ›biografischen Essays‹ sind literarische Texte, die den Werdegang des Autors in einem Land, das 40 Jahre lang ›DDR‹ hieß, einzigartig abbilden.
Das wäre noch nichts Besonderes inmitten von Milliarden anderer Einzigartigkeiten, die den Planeten inzwischen prägen. Allerdings deutet manches darauf hin, dass es im Laufe der Menschheitsgeschichte noch niemals so wichtig sein könnte wie im Moment, sich nicht nur mit uns selbst zufrieden zu geben oder miteinander abzufinden. So ist es seit Jahrtausenden, aber nun scheint eine Verknüpfung notwendig, mit der wir endlich über die Summe unserer Einzigartigkeiten hinauswachsen.
Gelingt das nicht, könnte eine lebenswerte Zukunft, schneller als gedacht, in weite Ferne rücken oder ganz und gar vom Horizont verschwinden.