Im Haselbachtal

Der Bahnhof Gersdorf bietet einen traurigen Anblick, wie die meisten dieser Einrichtungen in den Dörfern. Schnell weiter, durchs schmucke Dorf zur Kirche mit der riesigen alten Linde davor. Daneben die geschlossene Brauschänke. Auf dem Friedhof ein Stein mit einem Dolch. Außen an der Friedhofsmauer ist ein Sühnekreuz mit einer vierfingrigen Hand und einem weiteren Dolch angebracht.

Im Haus neben der Kirche wurde am 6.9.1770 Karoline Salome Röllig geboren, die Mutter des großen Bildhauers Ernst Rietschel. Das Haus ist frisch gestrichen, eine Gedenktafel hängt neben der Tür, eine weitere Tafel mit dem Bild Karoline Rietschels steht davor. Seltsamerweise finden wir nur wenige Schritte weiter einen zweiten Hinweis auf eine berühmte Mutter: hier stand das Geburtshaus der Mutter von Gotthold Ephraim Lessing, Justina Salome Lessing, geb. Feller (3.11.1703 - 7.3.1777).

Weiter am Dorfbach entlang, vorbei an der Nussbaumschänke, und den Berg hinauf, der Wiesenpfad führt in den Wald. Überall die Spuren alter Steinbrüche, Hütten und kleine Teiche. In einem davon trainieren die Sportler der Tauchschule Dresden. Aber auch Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger werden ausdrücklich willkommen geheißen in der "Füllstation für Tauchgeräte, für den Bauch und für die Kehle" wie das Schild am Eingang besagt.

Eine Schutzhütte steht am weg nach Steina, dessen Gasthaus abgerissen wurde. An seiner Stelle ein sehr großer, wohlbetonierter, sauberer Parkplatz (Kroneplatz), von dem man auf eine kleine Grünanlage mit Spielplatz schaut.

Der Wanderweg führt weiter um Schwedenstein, den wir diesmal umrunden, dahinter behauptet ein Schild, hier sei der Osterhasenwald. Übers Feld, durch das Klinikgelände und nach Pulsnitz hinein. Das Schützenhaus, mächtig und prächtig, doch das Automatencasino kann uns nicht locken. Durch gemütliche Gäßchen geht es zum Markt mit Brunnen und Rietschel-Denkmal, die Pfefferküchlerei Max Spitzer weckt Erinnerungen an den Pfefferkuchenmarkt.

Der Ratskeller, etwas knallrot angestrichen, hat doch seinen alten Charme bewahrt, der unheimliche Heidut und der Bär mit der abben Pfote sind auf ihrem Platz. Um die Kirche herum, die Treppe hinunter zu Rietschels Geburtshaus und einer weiteren berühmten Pfefferküchlerei - dann zum Bahnhof.